Dieser Beitrag blickt auf neun Jahre meiner Selbstständigkeit incl. Gründungsjahr zurück. Er beschreibt meinen Weg als Mentaltrainer & Sportwissenschafter zur Gründungsphase bis hin zur Entwicklung meiner vielseitigen Tätigkeit als angewandter Psychologe mit vertiefenden Erfahrungen in Sport, Arbeit und Wirtschaft.
Der Rückblick zeigt Phasen des Aufbaus, der Krisen und Rückschläge, der Anpassung an unterschiedliche berufliche Anforderungen und der Integration neuer Ansätze in meine Tätigkeit. Der Text dient als Standortbestimmung und als Vorbereitung auf die nächste Entwicklungsphase von Mental Synergy im Jubiläumsjahr 2026.
Der Weg zur Selbstständigkeit
2016 – Die Entscheidung
Im Jänner 2016 kündigte ich meinen langjährigen Job als Sportwissenschafter im Reha- und Gesundheitsmanagement in einem internationalen Konzern. Es waren sehr lehrreiche Jahre, indem ich eine wesentliche Kompetenzbasis professionellen Arbeitens in einem interdisziplinären Team aus klinischen Psychologinnen, Physiotherapeut:innen, Diätolog:innen, Sportwissenschaftern und sogar einem Archtiekten (für Umbaumaßnahmen nach Unfällen und Krankheiten) entwickeln durfte.
Ich hatte die Entscheidung getroffen mich selbstständig zu machen. Im Rahmen des Unternehmensgründungsprogramms des AMS hatte ich die Zeit mir unternehmerische Kernkompetenzen zu erwerben (z.B. Buchhaltung, rechtliche Aspekte) und erste Strukturen (Logo, Webseite, Angebote,…) aufzubauen. Das Jahr verging schnell und ich konnte es kaum erwarte zu gründen.
Von der Gründung bis heute: Entwicklung als Lebensstil
2017 – Das Gründungsjahr
Hurra, der 1. Jänner 2017 war gekommen: Mental Synergy war nun offiziell gegründet! Und ich wartete auf die ersten Aufträge. Und ich wartete. Ich intensivierte meine Anstrengungen, organisierte eigene Vorträge und Workshops und setzte auf Social Media. Und ich wartete weiter. Es kamen erste Aufträge, aber reichten nicht um die laufenden Kosten zu decken. Nunja, an Aufträge zu kommen braucht Zeit und so zehrte ich eine Zeitlang an meinen finanziellen Reserven.
Parallel dazu war meine Zeit als Gründer eingeschränkt, da ich dann meinen Fokus auf mein Masterstudium in Psychologie (Schwerpunkt Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie) legte. Ich arbeitete sehr zeiteffizient, manchmal auch 10 Stunden am Tag an meiner Masterarbeit. Dutzende Paper lesen, Theoriebildung, Studiendesign und Daten erheben. Das nahm viel Zeit in Anspruch. Doch es lohnte sich, denn ich konnte die Masterarbeit (Zum Thema Self-Compassion und Prokrastination im Arbeitskontext) rasch abschließen.
Es kamen auch mein erster Auftrag als Sportpsychologe im internationalen Radsport, was mich persönlich mit Stolz erfüllte.
2018 – Stabilisierung im Fokus
Nun ja, die Aufträge wurden zwar mehr, doch die Ausgaben waren noch höher als der Umsatz. Da die Reserven zur Neige gingen suchte ich mir einen Nebenjob als Trainer für Jugendliche im arbeitsmarktpolitischen Umfeld um Mental Synergy eine gesunde und nachhaltige Stabilität und Wachstumschance zu ermöglichen.
Der große existenzielle Druck viel ab und ich fokussierte mich wieder mehr auf das Fachliche und Methodische. Es war wie verhext, denn plötzlich stiegen auch die Anfragen.
2019 – Fortschritt & Rückschläge
Hier etwas persönliches: Es war ein sehr schweres Jahr. Eine alte Sportverletzung, wegen der ich 2006 meine Basketballkarriere beendet habe, und 2012 meine kurze Triathlonkarriere (etwa 5 Jahre) und 2013 auch Laufkarriere beenden musste, kam in eine Endphase. Erhebliche Beeinträchtigungen im Alltag waren die Folge. Auch eine längere und intensive physiotherapeutische Phase verzögerten eine notwendige Entscheidung. Ich entschied mich für einen signifikanten Eingriff dank spezieller High-Tech OP mit Top-Operateur. Am 19. Dezember 2019 war es soweit. Ja, Mental Synergy lief mit, aber der Fokus lag in diesem Jahr woanders.
Eine wichtige Karrierephase in diesem Jahr war auch mein Einstieg als Sportpsychologe in einem Nachwuchsnationalteam des ÖFB. Ein wesentlicher Meilenstein in meiner Mentaltrainer-Laufbahn. Internationale Trainingslager, Turniere und ein sehr professionelles und hochmotiviertes Umfeld waren eine sehr spannende Sache.
2020 – Das Pandemie-Jahr
Das Jahr begann super! Der Heilungverlauf nach der OP verlief extrem gut. Auch ein mehrwöchiger stationärer Rehaaufenthalt verlief traumhaft. Ich arbeite früh und hart aber vernünftig an meinem sportlichen Comeback. Eine Woche nach der Reha: Der erste Lockdown wegen der Corona-Pandemie ging los. Ich denke wir können uns alle an diese Zeit erinnern.
Motorisch wieder voll mobil kam der wirtschaftliche Schreck. In wenigen Tagen wurden 95% meiner Aufträge (Auftragsbücher waren voll) storniert und „auf unbestimmte Zeit verschoben“. Ich blickte dennoch nach vorne, nutzte die freigewordene Zeit um neue Formate zu entwickeln. Es kamen erste Anfragen für Webinare, das war die Rettung! Bis heute werden meine Webinare angefragt. Nach einer mehrmonatigen Corona-Adaptionsphase gingen auch irgendwann die Präsenzseminare und Coachings wieder los.
2021 – Neuorientierung & Wiederaufbau
Corona war noch allgegenwärtig. Wenn auch nicht mehr so immersiv wie zu Beginn, war es dennoch weiterhin ein gesellschaftspolitisches und wirtschaftliches Thema. In meinem Umfeld gab es viele Veränderungen. Viele kündigten ihre Jobs, suchten Veränderung oder begannen mit 30+ neue Ausbildungen und Masterlehrgänge.
Für Mental Synergy war es eher ein Abarbeiten der Auftragsbücher mit fortlaufender inhaltlicher und methodischer Weiterentwicklung. Ich reduzierte meine Tätigkeit beim Arbeitsmarktprojekt um mehr Zeit für meine Auftraggeber zu haben. Gegen Jahresende bekam ich das Angebot als Betriebsberater 2022 für fit2work zu arbeiten.
2022 – Lernen & Positionierung
Ich begann das Jahr hochmotiviert als Betriebsberater für fit2work. Ich studierte alle Unterlagen in kurzer Zeit um mich in die Arbeitsprozesse und Methodiken einzuarbeiten. Ich führte vor allem Beratungen für Kleinbetriebe durch und führte erste eigenständige Arbeitsplatzevaluierungen durch. Das waren beruflich und methodisch sehr wichtige Erfahrungen. Vor allem das Modell „Haus der Arbeitsfähigkeit“ von Illmarinen finde ich bis heute faszinierend und hilfreich!
Doch ein großer Highlight passierte im Sommer: Ich hatte Bewerbungsgespräch bei meiner #1 Wunschorganisation, dem ÖBS (Österreichisches Bundesnetzwerk für Sportpsychologie). Funfact: An meinem Geburtstag bekam ich den Anruf mit einer Jobzusage. Während die vergangenen Jahre immer mehr Arbeits- und Organisationspsychologie dazugekommen ist, war das für mich ein starker Shift zurück zur Sportpsychologie im Eiltempo. Von den Erfahrungen als fit2work Betriebsberater konnte ich auch für meine sportpsychologische Arbeit sehr viel mitnehmen.
2023 – Welt- und Europameisterschaften
Die Arbeit wurde nicht weniger, im Gegenteil. Dies führte dazu, dass ich zum operativen Vollzieher von Seminaren im Wirtschaftsbereich und sportpsychologsicher Arbeit in verschiedenen Herren- und Damen-Nationalteams wurde, und auf Welt- und Europameisterschaften begleiten durfte. Sportlich fuhr ich im Sommer mit dem Rad von Wien nach Florenz (true!)! Fachlich, persönlich und sportlich war dieses Jahr enorm wertvoll. Einziges Manko: Durch die viele Arbeit kamen eigene Zukunftsprojekte und Außenkommunikation extrem kurz! Daher startete ich Ende 2023 ein Mentaltechnikprojekt namens „DB100“!
2024 – Vertiefende Kooperationen
Ähnlich wie 2023 verlief das Jahr auftragstechnisch stark. Sogar das stärkste Jahr bisher. Langjährige Kooperationen wurden vertieft und Folgeaufträge wurden zur Regel. Da es so gut lief, legte ich bereits zu Jahresbeginn besonderen Wert auf meine eigene sportliche Entwicklung und startete das Projekt „Marathon 2025“.
2025 – Meilensteine, Aha-Momente & neue Inspiration
Das Jahr begann mit vielen Anfragen von Neukunden, ich musste beginnen zu filtern und vermehrt Anfragen an Kolleg:innen weiterleiten. Zugleich war mein Primärfokus auf dem Ziel: „Marathondebüt unter 4 Stunden!“. Fünfeinhalb Jahre nach meiner OP war ich physisch und mental „fitter denn je“! Ich war top-vorbereitet. Es war ein harter Kampf, physisch und vor allem mental, doch am Ende lief ich den Vienna City Marathon in 3:59:45! Drama pur, Ziel erreicht, Stolz riesig! Es war mehr als ein Marathon, es war der Weg vom OP-Tisch auf die Laufstrecke!
Mein Ziel war erreicht! Ich verbrachte folgend viel Zeit in der Natur und las mich aus Interesse zunehmend in umweltpsychologischen Themen ein. Nach einer mehrmonatigen Genußphase realisierte ich: „Oh, nächstes Jahr ist 10 Jahres Jubiläum von Mental Synergy!“
Ein Motivationsschub durchströmte mich und ein neues Ziel war geboren! Bleib dran und gehen wir den zukünftigen Weg gemeinsam!
2026 – 10 Jahre Mental Synergy
+++ Jubiläumsjahr: 10 Jahre Mental Synergy +++
Entsprechende Ankündigungen erfolgen in den kommenden Wochen und Monaten. Für die aufmerksamen Leser:innen: Der Mental-Blog wird rebrandet und auch ein neuer Podcast ist in Planung! 😉
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